Hörproben
2014 veröffentlichte der CD-Label Capriccio eine Portrait-CD mit Werken, die in den Jahren 2005 bis 2011 entstanden waren:
Die harmonische Struktur der Stücke jener Jahre bleibt über weite Strecken ähnlich. Ich nannte es „ein Zelebrieren des Verzögerns von Zeit“, sprach vom „Ausloten des Erklingenden“, vom „Hineinwuchern in die vergehende Zeit“ und von „belebtem Stillstand“, wodurch sich „Langsamkeit und Genauigkeit“ einstelle. „Musik und überhaupt jede Kunst“ habe „diese Kraft, ein Sein im Augenblick erlebbar zu machen, das Eintauchen in eine andere Zeitebene innerhalb einer Zeit, die außerhalb stattfindet.
Nicht um die Beschwörung idyllischer Oasen ging es mir. Schon eher darum, einen Moment aus unterschiedlichster Perspektive zu beleuchten, ihn komponierend immer neu zu hören und so auf möglichst intensive Weise erlebbar werden zu lassen, dieser ‚Moment‘ kann lärmend sein, jenseits jeglicher Ruhe…“
Bestätigung und Inspiration fand ich auch beim mexikanischen Poeten und Essayisten Octavio Paz. Dessen Sätze in „Das Labyrinth der Einsamkeit“ faszinierten mich:
„Um Mittag hält alles, das Leben wie die Sonne, einen Augenblick inne und zögert, fragt sich, ob ein Fortschreiten der Mühe lohnt. In solch einem Moment des Stillstands, der zugleich ein Schwindel ist…“ sollte sich dann Unerhörtes ereignen…
Werke:
"Die Ankunft des Atemzugs" (2005) für Violine im Ensemble, Text: Robert Schindel
"Hôtel de la Paix" (2005), für Bariton und Klaviertrio, Text: Ingeborg Bachmann
"...wenn die Vögel die Nacht aufritzen - "(2006 & 2009) für Vokalquartett, Text: N. Sachs, W.G. Sebald
"... aus Finsternissen losgelöst" (2007) für Klaviertrio, Gemälde: Elisabeth Holzer
"Land der wachen Spiegel" (2007 & 2011) für Flöte solo, Text: Octavio Paz, Semier Insayif
"Vertigo.Saxophon. Desaster" (2010) für Saxophon und gr. Ensemble, Gemälde: E. Holzer