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Works for Ensemble
Works for Orchestra

die sonne stand still. der mond trieb davon

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August 2004 – December 2004

Composer(s)

Norbert Sterk

Commissioned by / Sponsored by:

Peter Keuschnig

Ensemble Kontrapunkte

Premiere:

13.12.2004
Ensemble Kontrapunkte

Musikverein Wien
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1010 Wien , Österreich

Peter Keuschnig Ensemble Kontrapunkte

www.norbert-sterk.at/artikel/t/the-sun-stood-still-the-moon-drifted-39/

Der Titel entstammt einer Mythe der Achumawi aus Kalifornien, die von Erdrotation und dem Gott „Weltherz“ erzählt („World’s Heart makes the world turn over, setting in motion the Sun and theMoon“):

„Then the old man reached down and drew out something from under him and shook it over the East, and threw it to the West. The ground shook; the world began turning over; the Moon drifted, the Sun stood still […].”*

Die Gleichzeitigkeit von Stillstand und Bewegung, die scheinbare Irrationalität des Schöpferischen, sowie die poetisch - musikalische Kraft (der „Klang“) des Windes und des Atems ist Inspirationsquelle der Komposition: Bei den Navajos „beflügelt“ der Wind das gesamte Lebendige, inspiriert Gedanke und Rede.

„Als die Winde erschienen und in das Leben eintraten, fuhren sie durch die Körper der Menschen und anderer Lebewesen und schufen die Linien auf den Fingern, Zehen und Köpfen [...] Der Wind setzte die Natur in Bewegung [...]“**,

Musik entfaltet sich.

Schöpfungsmythen werden während der Nacht erzählt. Inhalt entwickelt sich langsam, gleich dem kalifornischen „Utentbe“ - Stil, der geprägt ist von phantasievollen und variantenreichen Wiederholungen des Gleichen: Ein Geschehen, ein Zustand wird von vielen Seiten betrachtet, Gedanken durch Momente des Nachsinnens miteinander verbunden. Bewegung erfolgt nahezu unmerklich... „die sonne stand still. der mond trieb davon“ ist eine „Hommage“ an die faszinierenden und vielfältigen Kulturen v. a. der Native Americans und darüber hinaus auch eine „Erinnerung“ an „vergessene“ (weil durch Kolonialisierung vernichtete) Völker.

 

*”Annikadel – The History of  the Universe” told by Istet Woiche (William Hulsey), The University of Arizona Press, 1992

** “The Holy Way of the Red Ant Chant”, told by Hastiin Dijooli (Weißer Kegel), Museum of Northern Arizona, Flagstaff 1936