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Concert for Solo Instrument and Orchestra
Works for Ensemble

Die dunckle Nacht fahrt aus. Konzert für Violine und Ensemble (2005/12)

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March 2005 – March 2012

Composer(s)

Norbert Sterk

Commissioned by / Sponsored by:

Peter Keuschnig

Ensemble Kontrapunkte

Premiere:

16.04.2012
Konzert des 'Ensemble Kontrapunkte'

Musikverein Wien
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1010 Wien , Österreich

Peter Matzka
Peter Keuschnig Ensemble Kontrapunkte

Listen to the 2nd movement "Is this the promis'd end?" (Peter Matzka, Kontrapunk
:
:

Die dunckle Nacht fahrt aus

Konzert für Violine und Ensemble

Author(s) Norbert Sterk

Der erste Teil („Die Ankunft des Atemzugs“) entstand bereits 2005, „Inspirationsquellen“ waren v.a. ein Gedicht Robert Schindels, ein eigenes Gedicht und die Geburt meiner Tochter Amelie.

„[...] Der Flug der Libelle die
Ankunft des Atemzugs
Stauen herrlich vorm Horizont  
Die Zeit auf  [...]

(aus „Skarabäus“ in  „Ein Feuerchen im Hintennach“ von Robert Schindel, Suhrkamp 1992)

Losgelöst vom Schattenwurf
der Klaviatur
ersteht

PosaunenZug
LibellenKlang

starr

bewegt
im Echo
loser Saiten     

atemlos im Wind

still

ohne Nachhall
ohne Wind
atemlos

still
im Nachhall
schwebend

(Norbert Sterk)

Der zweite Teil („Is this the promis’d end?”) bezieht sich auf den sechsten Abschnitt von W.G. Sebalds „Die dunckle Nacht fahrt aus“, in welchem der Autor seine Tochter an der Hand nimmt und aufbricht zu einer sich zunehmend verdüsternden Fahrt an die ostenglische Küste...
 

„Wenn der Morgen anhebt,
die Kühle der Nacht
hinauszieht in das Gefieder
der Fische,
[...] dann trau ich
dem Frieden bisweilen und
nehme mir vor, einen neuen
Anfang zu machen, [...]“

„Kind, sag mir,
drückt Dich dein Herz wie mich
meines,[...]“

„ und dieser Himmel so grau,
so gleichmäßig grau,
und so niedrig
hab ich den Himmel
noch nirgends gesehen.“

„Den Horizont entlang
ziehen die Frachter
hinüber in eine andere Zeit,
gemessen am Ticken
der Geiger im Kraftwerk
von Sizewell, wo sie langsam
den Kern des Metalls
zerstören.“

„Raunender
Wahnsinn auf der Heide
von Suffolk. Is this
the promis’d end? Oh, you are men of stones.
Was todt ist, das
bleibt todt. Aus lieben
kömmet Leben. Ich weiß nicht,
wer mir sagt, was? wie?
wo oder wenn? Ist nun
die Liebe nichts? als Alles?
Wasser? Feuer? Gut?
Böse? Leben? Todt?“

                                             (Ausschnitte aus W.G. Sebalds „Nach der Natur. Ein Elementargedicht“, Greno Verlagsgesellschaft 1988)