Entstehungszeit:
Composer(s)
Auftraggeber / Sponsor:
Peter Keuschnig | Musikverein Wien
Ensemble Kontrapunkte
Uraufführung:
12.04.2010 Ensemble Kontrapunkte
Musikverein Wien
{address.addressField
1010 Wien
, Österreich
Uraufgeführt von
Gerald Preinfalk
Peter Keuschnig
Ensemble Kontrapunkte
Frühere Aufführungen
Das Saxophonkonzert ist Teil des Zyklus land of sleepless mirrors nach Gemälden der Künstlerin Elisabeth Holzer und entstand vor allem 2010. Weitere Kompositionen dieses Zyklus sind „Mandragora“ für Ensemble, „…aus Finsternissen losgelöst“ für Klaviertrio, „land der wachen spiegel“ für Flöte solo und das Hornkonzert „…und leuchteten das Dunkel aus“. Die Gemälde entstanden gemeinsam mit den Kompositionen: Deren Musik folgt dem Malprozess, lässt sich von Gestus, Farbe und Form des gerade Gesehenen inspirieren, „malt“ weiter und übermalt. Niemals allerdings will die Musik Untermalung sein oder eine allgemeine Interpretation anbieten. Denn Musik erfindet das Gesehene neu und spinnt es weiter. Umgekehrt setzt die Malerin an Gehörtem an und verwandelt bereits in Musik Gesetztes noch einmal. Es ist, als ob Musik und Bild einander hervorbringen würden. So entstehen Malerei und Musik eng aufeinander bezogen. Der Prozess der Entstehung wird durch Musik vorgeführt und nachvollziehbar. Es ist ein Zelebrieren des gegenseitigen Durchquerens … ein Verweilen, Verschweigen, Übertreiben, Herausnehmen, ein Sich-Verlieren… Die Malerin / der Komponist nimmt von ihr/ihm „Entdecktes“ und „erzählt“ davon, jedes Medium auf seine Weise, Musik und Bild geben immer neue Antworten, langsam verwandelt und vertieft sich Wahrnehmung. Neue Perspektiven öffnen sich… Der Zyklus ist der Versuch einer komponierten/gemalten, das heißt sehr langsamen, sehr verschieden gearteten Kontaktaufnahme mit Kunst. Dadurch erst erschließt und verändert sich Inhalt zunehmend. Die Kontaktaufnahme erfolgt zart, heftig, zustimmend oder ablehnend, übersehend… Musik und Bild (auch Saxophonist und Ensemble) gleichen zwei Individuen, die einander begegnen und aufeinander reagieren (möglicherweise auch durch Nicht-Reagieren) in einer Art freiem Tanz. Dem Saxophonisten/der Saxophonistin ist einerseits die Rolle des reflektierenden Betrachters zugeordnet, andererseits setzt er/sie Impulse für orchestrale Verwandlungen oder erscheint als Teil des Ensembles, verwoben in dessen instrumentale Strukturen… Zuletzt könnte das Stück in eine freie Kadenz münden, eigenständig reagierend auf das zuvor Gehörte. „Vertigo. Saxophon. Desaster“ ist Gerald Preinfalk gewidmet, dem Interpreten der Uraufführung.
https://www.norbert-sterk.at/artikel/t/verticosaxophondesaster-rezension-29/
Geralds Spiel als besondere Quelle der Inspiration:
https://www.norbert-sterk.at/konzert/e/ensemble-kontrapunkte-13/